Warum das Thema Zuckerverzicht immer relevanter wird und wie die Umstellung im Alltag aussehen kann.
Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Trotzdem ist ein radikaler Verzicht auf Zucker aus medizinischer Sicht nur bedingt empfehlenswert. Entscheidend ist, zwischen natürlichem und zugesetztem Zucker zu unterscheiden – und zu wissen, wo sich Zucker im Alltag oft versteckt. In diesem Artikel erfährst Du, was Zuckerverzicht konkret bedeutet, welche Auswirkungen er haben kann und wie Du Deine Ernährung nachhaltig zuckerärmer gestalten kannst.
Zucker steckt längst nicht nur in Süßigkeiten – sondern auch in Brot, Wurst, Fruchtjoghurt und Fertiggerichten. Der übermäßige Konsum von freiem Zucker steht mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen in Verbindung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, nicht mehr als 10 % der täglichen Energiezufuhr über freien Zucker aufzunehmen.1 Für eine erwachsene Person entspricht das etwa 25–50 g pro Tag, was bereits durch ein Glas Limonade überschritten werden kann.
Zu den gesundheitlichen Risiken zählen beispielsweise:2
Zudem gibt es Hinweise, dass ein zu hoher Zuckerkonsum das Risiko für einige Krebserkrankungen (Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leberzellkarzinom) steigern könnte. Jedoch sind die Belege hierfür begrenzt.2
Daher setzen sich Menschen zunehmend mit einem bewussteren Zuckerkonsum auseinander – sei es aus gesundheitlichen Gründen, zur Gewichtsreduktion oder um das eigene Essverhalten besser zu kontrollieren.
Zucker ist nicht gleich Zucker. Aus ernährungsphysiologischer Sicht muss zwischen verschiedenen Zuckerarten unterschieden werden:
Bei einem „Zuckerverzicht“ ist meist der Verzicht auf freien Zucker gemeint – also auf zugesetzten Zucker (Saccharose, Glukose, Fruktose etc.), der industriell verarbeitet wird und in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Auch Zucker in Fruchtsäften, Honig, Agavendicksaft oder Sirup zählt dazu. Natürlicher Zucker aus Obst, Gemüse oder Vollkornprodukten hingegen ist in der Regel unproblematisch – insbesondere, wenn er in Kombination mit ausreichend Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen konsumiert wird.
Die WHO empfiehlt zwar, den Konsum von Zucker auf ein Minimum zu reduzieren, aber nicht komplett darauf zu verzichten. Diäten, die jeglichen Zucker (auch natürlichen) aus der Ernährung verbannen, bergen Risiken für Nährstoffmängel. In kleinen Mengen kann auch freier bzw. zugesetzter Zucker Teil einer ausgewogenen Ernährung sein.
Eine im Fachjournal „Nutrients” veröffentlichtes Review kommt zu dem Schluss: Es lässt sich nicht belegen, dass zugesetzter Zucker alleine für Adipositas, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten verantwortlich ist.3 Es gibt keine klaren wissenschaftlichen Belege, dass ein kompletter Verzicht auf freien Zucker Vorteile hat. Stattdessen kommt es auf eine ganzheitlich ausgewogene Ernährung an.
Ein Zuckerverzicht kann sich auf körperlicher und psychischer Ebene positiv auswirken – allerdings sind die Effekte individuell verschieden und hängen auch davon ab, wie hoch Dein Zuckerkonsum zuvor war. Auch spielen die grundlegende Ernährung und der Lebensstil eine Rolle.
Mögliche kurzfristige Veränderungen:
Mögliche langfristige Vorteile:
Wer versucht, seinen Zuckerkonsum zu reduzieren, stellt schnell fest: Zucker steckt nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vielen verarbeiteten Produkten – häufig in Form von verstecktem Zucker, der für die Farbgebung, Textur, Konservierung und Fermentation zum Einsatz kommt.1 Besonders problematisch sind dabei Lebensmittel, die auf den ersten Blick als „gesund“ oder „herzhaft“ wahrgenommen werden, tatsächlich aber erhebliche Mengen an zugesetztem Zucker enthalten.
Typische Zuckerfallen sind:
Wer wirklich zuckerarm essen möchte, muss die Zutatenlisten genau prüfen – besonders bei verarbeiteten Lebensmitteln. Der beste Schutz vor verstecktem Zucker besteht darin, möglichst unverarbeitete Grundnahrungsmittel zu verwenden und Süße gezielt sowie sparsam einzusetzen.
Schaue Dir auch den Zuckeranteil, der in der Nährwerttabelle angegeben ist, an. Anhand der Information, wie viel Gramm Zucker ein Produkt auf 100 g enthält, kannst Du leicht errechnen, wie viel Zucker Du zu Dir nimmst.
Ja, prinzipiell ist es möglich, mithilfe einer zuckerarmen oder zuckerfreien Ernährung abzunehmen:
Trotzdem gilt, dass ein Zuckerverzicht keine Garantie dafür ist, dass Du Körpergewicht verlierst. Um nachhaltig abzunehmen, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der folgenden Aspekte einschließt:
Möchtest Du freien Zucker reduzieren, könnten diese Tipps helfen:8
Bist Du stark an den Verzehr von Zucker gewöhnt, können die ersten Tage mental und physisch herausfordernd sein, da Dein Körper nicht die gewohnte, leicht verfügbare Energie bekommt. Langfristig kann der Verzicht auf Zucker helfen, den Blutzuckerspiegel zu normalisieren und die Herz-Kreislauf-Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Entzugsähnliche Symptome bei Zuckerverzicht sind möglich, treten aber nicht zwangsläufig auf. Erscheinungen wie Stimmungsschwankungen oder starkes Verlangen nach Süßem halten meist nur wenige Tage an.
Verzichtest Du auf Zucker, kannst Du möglicherweise die Kalorienaufnahme senken. Entscheidend für den Gewichtsverlust ist aber, wie viel Kalorien Du über die gesamte Ernährung aufnimmst.
Viele, aber bei weitem nicht alle, verarbeiteten Lebensmittel enthalten freien Zucker. Du kannst immer auf der Zutatenliste überprüfen, ob einem Nahrungsmittel Zucker zugesetzt wurde. Mit frischem Obst und Gemüse, ungesüßten Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, unverarbeitetem Fleisch und hochwertigen Fettquellen wie kaltgepresstem Olivenöl kannst Du freien Zucker vermeiden und Dich ausgewogen ernähren.
Er kann helfen, das Risiko für Übergewicht, Diabetes-Typ-2, Herzkrankheiten und auch Karies zu senken. Beachte aber, dass der Verzicht auf Süßes alleine noch keine ausgewogene Ernährung garantiert.
Reduziere Zucker schrittweise und versuche, Dich an eine weniger süße Ernährung zu gewöhnen. Wähle Obst als Alternative zu zuckergesüßten Produkten. Achte auf eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung und nutze im Zweifelsfall professionelle Beratungsangebote.
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1. 2Fig. 1. Classification at molecular level. (o. J.). Different types of sugars. Who.int. Abgerufen 11. Juli 2025, von https://cdn.who.int/media/docs/librariesprovider2/euro-health-topics/obesity/sugars-factsheet.pdf?sfvrsn=d5b89d5f_3&download=true
2. 1Huang, Y., Chen, Z., Chen, B., Li, J., Yuan, X., Li, J., Wang, W., Dai, T., Chen, H., Wang, Y., Wang, R., Wang, P., Guo, J., Dong, Q., Liu, C., Wei, Q., Cao, D., & Liu, L. (2023). Dietary sugar consumption and health: umbrella review. BMJ (Clinical Research Ed.), 381, e071609. https://doi.org/10.1136/bmj-2022-071609
3. 3Rippe, J. M., & Angelopoulos, T. J. (2016). Relationship between added sugars consumption and chronic disease risk factors: Current understanding. Nutrients, 8(11), 697. https://doi.org/10.3390/nu8110697
4. 4Thornley, S., Tayler, R., & Sikaris, K. (2012). Sugar restriction: the evidence for a drug-free intervention to reduce cardiovascular disease risk: Sugar intake and cardiovascular risk. Internal Medicine Journal, 42 Suppl 5(S5), 46–58. https://doi.org/10.1111/j.1445-5994.2012.02902.x
5. 5Knüppel, A., Shipley, M. J., Llewellyn, C. H., & Brunner, E. J. (2017). Sugar intake from sweet food and beverages, common mental disorder and depression: prospective findings from the Whitehall II study. Scientific Reports, 7(1), 6287. https://doi.org/10.1038/s41598-017-05649-7
6. 6Strasser, B., Spreitzer, A., & Haber, P. (2007). Fat loss depends on energy deficit only, independently of the method for weight loss. Annals of Nutrition & Metabolism, 51(5), 428–432. https://doi.org/10.1159/000111162
7. 7Penaforte, F. R., Japur, C. C., Pigatto, L. P., Chiarello, P. G., & Diez-Garcia, R. W. (2013). Short-term impact of sugar consumption on hunger and ad libitum food intake in young women. Nutrition Research and Practice, 7(2), 77–81. https://doi.org/10.4162/nrp.2013.7.2.77
8. 8Tarman, V. I. (2024). Hard stop: reestablishing the significance of abstinence in the treatment of late stage ultra-processed food addiction. Frontiers in Psychiatry, 15, 1488769. https://doi.org/10.3389/fpsyt.2024.1488769
9. 9Mah, E., Kamil, A., Blonquist, T. M., Rehm, C. D., Qu, S., Stern, P., & Wilson, A. R. (2024). Change in liking following reduction in sweetness level of carbonated beverages: a randomized controlled parallel trial. Scientific Reports, 14(1), 26742. https://doi.org/10.1038/s41598-024-77529-w
10. Santos-Longhurst, A. (2020, Juli 28). Sugar detox: Symptoms, side effects, and tips for a low sugar diet. Healthline; Healthline Media. https://www.healthline.com/health/sugar-detox-symptoms
11. What happens when you cut out added sugar? (o. J.). WebMD. Abgerufen 12. Juli 2025, von https://www.webmd.com/diet/ss/slideshow-effects-cut-added-sugar